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Lungenentzündung (Pneumonie)

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Lungenentzündungen werden in über 90 % der Fälle durch Bakterien, seltener von Viren, Pilzen oder Parasiten verursacht.
Dabei entzünden sich die Lungenbläschen (Alveolen) sowie das umliegende Bindegewebe.
 
Betroffen sind vor allem ältere oder geschwächte Menschen mit Vorerkrankungen wie z. B.:
– Chronische Lungenerkrankung
– Herzinsuffizienz
– herabgesetzte Immunabwehr

Da eine Lungenentzündung meist durch Bakterien verursacht wird, ist eine Behandlung mit Antibiotika in der Regel ausreichend, erfordert aber oft eine Krankenhauseinweisung.

Wenn allergische, chemische oder physikalische Ursachen eine Lungenentzündung hervorrufen, spricht man von Alveolitis (Lungenbläschenentzündung) bzw. Pneumonitis.
Mögliche Auslöser sind:
– Bestrahlung eines Lungentumors
– Inhalation von Reizgasen
– Behandlung mit manchen Chemotherapeutika (Zytostatika)

Symptome
Eine Lungenentzündung kann sich individuell sehr unterschiedlich äußern. Dies hängt vom allgemeinen Gesundheitszustand und Erreger ab. Symptome einer klassischen (bakteriellen) Lungenentzündung sind:
– Fieber
– Plötzlicher Schüttelfrost
– Husten
– Atemnot
– Kurzatmigkeit
– Eventuell Schmerzen beim Atmen durch begleitende Rippenfellentzündung
– Der Husten ist anfangs trocken; nach einer Weile wird Schleim abgehustet, der grün, gelb,
  braun oder rostfarben ist
– Oft starke Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
– Allgemeine Abgeschlagenheit

Diagnose
Die Diagnose einer typischen Lungenentzündung lässt sich meist anhand des Krankheitsverlaufs und einer klinischen Untersuchung geben. Dazu gehört auch das Abhören der Lunge.

Die atypische Lungenentzündung (Pneumonie) ähnelt einem grippalen Infekt. Daher ist diese nur schwer zu diagnostizieren. Eine Röntgenaufnahme der Lunge zeigt, ob eine Lungenentzündung vorliegt und welches Ausmaß die Erkrankung hat. In speziellen Fällen kann auch eine Computertomografie notwendig sein.

Prognose
Die Prognose hängt vom Erregertyp und einer rechtzeitigen Therapie ab.
Eine Lungenentzündung heilt bei jungen und gesunden Menschen im Normalfall wieder aus.
Viele fühlen sich jedoch noch nach Wochen abgeschlagen und neigen zu Hustenanfällen.

Wann gehst Du zum Arzt?
Am selben Tag bei den oben genannten Beschwerden, wenn diese das erste Mal aufkommen oder wenn Du zu einer Risikogruppe gehörst.
Gesunde Patienten können dagegen eher noch etwas abwarten, ausser sie fühlen sich wirklich schlecht und abgeschlagen.

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Arten der Erkrankung
Ambulant erworbene Pneumonie „also zu Hause“ oder „außerhalb des Krankenhauses“ können wie folgt unterteilt werden:
– Typische
– Atypische

Die typische Lungenentzündung (Pneumonie) wird am häufigsten durch Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) ausgelöst und zeigt wie folgt:
– Schweren Krankheitsverlauf mit hohem Fieber
  und Atemnot.

Die atypische Pneumonie wird durch Chlamydien, Mykoplasmen, Legionellen oder Viren ausgelöst und der Krankheitsverlauf ist wie folgt:
Anfangs…
– nur leicht erhöhte Temperatur
– trockener Husten
– oft unauffälliger Untersuchungsbefund
– manchmal zeigen sich flüchtige Hautveränderungen oder Gelenkschmerzen

Vor allem leicht verlaufende Infektionen mit Chlamydien, Mykoplasmen und Viren werden deshalb oft spät erkannt oder als hartnäckige Bronchitis fehlinterpretiert.

Die Legionellose (Legionärskrankheit)
Der Erreger gelangt entweder mit Wassertropfen oder Wassernebel, der eingeatmet wird, in die Lunge.
Legionellen kommen in schlecht gewarteten Klimaanlagen, Bewässerungsanlagen/Berieselungsanlangen für Pflanzen, Whirlpools und Wasserreservoirs vor.
Die Ansteckung erfolgt meist auf Reisen und zeigt zu 90 % der Fälle einen asymptomatischen Verlauf. Bei Risikopatienten führen die Legionellen oft zu einer gefährlichen Legionellenpneumonie.

Nosokomial erworbene Pneumonie, d.h. die Ansteckung erfolgt in einem Krankenhaus.
Dabei handelt es sich oft um besonders aggressive Keime, die gegen übliche Antibiotika resistent sind. Diese multiresistenten Erreger (MRE, z. B. MRSA) sind auf dem Vormarsch und stellen ein besonderes Risiko für Patienten mit einem geschwächten Immunsystem und lang dauernder künstlicher Beatmung, z. B. auf Intensivstationen, dar.

Immunschwächebedingte Lungenentzündung
z. B. bei Patienten mit folgenden Erkrankungen:
– Krebs, maligne Lymphome
– Leukämien
– AIDS
– langfristige Kortisonbehandlung
– Langzeitbehandlung mit Immunsuppressiva oder Zytostatika
– früh geborene Babys

Pilze und bestimmte Viren, die bei Gesunden keine Erkrankung hervorrufen, bergen für Menschen mit herabgesetzter Immunabwehr besondere Gefahren.
Die Diagnose „Lungenentzündung“ ist oft aufgrund der Grunderkrankung und dem Fehlen der klassischen Beschwerden nur schwierig zu stellen.
Wird die Therapie jedoch erst spät begonnen, kann die Lungenentzündung tödlich enden.

Aspirationspneumonie.
Entsteht wenn Erbrochenes (Mageninhalt) durch die Luftröhre in die Lunge gelangt.
Besonders gefährdet sind Personen mit Beeinträchtigungen des Schluckens wie z.B.
– Alkohol- / Drogenmissbrauch
– Krampfanfälle
– Falschlagerung bei Bewusstseinsverlust
– Behinderte Personen

Die Keime und Bakterien, die auf diesem Weg in die Lunge eingedrungen sind, können zu einer Entzündung des Lungengewebes führen.